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°beschreibung °:
Prolog
Das Objektiv hatte ich mir zusammen mit einem 16-35 und der analogen Ricoh einige Wochen vor meinem einzigen 5-wöchigen AmiLand-Urlaub bei Photo-Hamer am Lohtor in Recklinghausen gekauft. Die Jungs dort haben mich damals wirklich gut beraten. Sonst hätte ich wohl jetzt irgendson Canikon-Gerödel. Die meisten Fotos habe ich mit der Kombi in AmiLand gemacht. Und ansonsten waren mir die Entwicklungskosten für Bildabzüge einfach nur zu teuer. Eine Dunkelkammer für Schwarzweiß-Fotos schied auch aus. Schwarzweiß-Fotos fand ich eigentlich immer schon doof (kann aber auch gut sein, das sich das irgendwann doch noch mal ändert…). Später kam die Kombi dann für meine fertiggestellten Tischler-Produkte als Dokumentationshilfe und für Werbezwecke zum Einsatz. Selten nur privat. Aber wenn, dann richtig. Da war ich dann auch nicht pingelig und hab einen 36er AGFA 400 am Stück durchgenudelt. Das war damals echt viel. Und auch teuer. Heute macht man sich keine Gedanken mehr darüber. Denn auf eine 32 MB Speicherkarte passen etwa 2.500 hochauflösende Fotos im RAW Format. Die sind alle so schön bunt, da kann man sich manchmal gar nicht entscheiden.
Über das Objektiv ist nichts mehr bekannt. Selbst im TOKINA-Archiv ist drüber nichts mehr zu finden. Aber es passt auch auf die K-7. Und meinen analogen Klimbin hab ich immer noch. Ich kann mich von so’nem alten Scheiß nunmal nicht trennen. Da hängen Erinnerungen dran, die ich dann mit wegschmeißen würde…
Inspektion
Im Verlauf meiner Trockenübungen, Aufräumarbeiten und sonstigen praktikabel erscheinenden Optimierungen habe ich die Tasche mit der alten analogen Ricoh und den beiden dazugehörigen Objektiven dann wieder mal aus dem Schrank gezerrt. Ich hatte bereits irgendwann mal interessehalber die Linsen auf die K-7 geschraubt, kann mich aber an das Resultat nicht mehr sonderlich erinnern. Und aussagefähig dokumentiert hatte ich es seinerzeit auch nicht. Ich nahm unbedarft das 35-200 und schraubte es mal wieder auf die K-7, machte ein paar Testauslösungen und wunderte mich, warum die Ergebnisse nur sehr trüb und unscharf waren.
Dann prüfte ich das Teil mal mit Sehhilfe etwas genauer.
Und siehe da: auf der Innenseite der vorderen Linse befand sich etwas, das erst so aussah wie Staub. Kann ja mal passieren, wenn so’n altes Stück länger im Schrank liegt, dachte ich mir, und nahm mir vor, das gute Stück zu restaurieren. Dazu musste ich das Teil aber auseinanderschrauben.
Bei genauerer Untersuchung war mir dann aber auch klar, dass das kein Staub sein konnte. Und ich recherchierte, ob sich dieser ominöse Glaspilz entfernen lassen würde.
Ja, das geht. Aber nur, wenn der noch oberflächlich ist und sich noch nicht in das Glas gefressen hat. Dann ist Schluß mit lustig und das Objektiv reif für den Recyclinghof.
Ich versuch’s mal. Noch scheint das Glas nicht vernichtet…
Demontage
Hat das schon mal jemand gemacht? Also als Privatperson an so’nem Ding rumgefummelt um es wieder brauchbar zu machen?
Ich hab mal in einschlägigen Foren gesucht. Bin aber nicht fündig geworden. Was mir aber auch egal war. Versuch macht kluch.
Beim Auseinanderschrauben kam ich gerade mal bis zur ersten vorderen Linse. Die bekam ich schon nicht mehr raus. Den inneren Staub hab ich ansatzweise entfernt bekommen, weil die Tüte überall Öffnungen hat, durch die der Staub auch reinkommt. Da muss ich mich nicht wundern, dass das Ding im Laufe der vielen Jahre versottet ist.
Montage
Ich hab’s wieder zusammengeschraubt. Und zum Schluß den Blendenverstellring aufgesetzt. Der wird mit einer winzigen Kugel gesperrt. Und genau die Kugel ist unbemerkt beim Abschrauben daneben gefallen. Und ich Trottel hab die nicht wieder eingebaut. Verwundert war ich dann schon, weil der Verstellring sich so leicht drehen ließ, ohne an den Markierungen einzurasten.
Ich hab das Objektiv beiseitegelegt und dann den Tisch aufgeräumt. Saubere Baustelle war schon immer wichtig für mich. Die Krümel hab ich vom Tischtuch runtergewischt, weil ich eh noch saugen wollte.
Und dabei die Kugel hinter das Highboard katapultiert. Beim nächsten Grundreinemachen hol ich sie mir, bau die aber nicht wieder ein.
Das Objektiv werde ich ohnehin wohl nie wieder in Gebrauch nehmen können.
°ort °
Als Fotostudio und Werkstatt temporär umgenutztes Esszimmer in Residenzia.
°meinung °
Ich hab den Leuten immer gesagt: lassense das besser mal jemanden machen, der sich damit auskennt.
Und jetzt bin ICH derjenige, der an Dingen rumfummeln muss, von denen er keinen blassen Schimmer hat. Ich hab das teil zwar wieder zusammenbekommen. Aber eben nicht ganz vollständig. Das ärgert mich schon. Und dass das Ding mit Glaspilz versottet und somit dadurch ohnehin unbrauchbar geworden ist, ändert nix an der Tatsache meines Unvermögens. Ich lass sowas in Zukunft mal besser sein.
°nachtrag °
Das Objektiv hat definitiv Geschichte, war an solcher maßgeblich beteiligt und ist jetzt selbst zu einer geworden. Da gibt’s nichts mehr hinzuzufügen …
°bilder °:

Altglas, leider nicht nur etwas verstaubt sondern augenscheinlich mit Glaspilz befallen. Bei der Inspektion hat das Laternenlicht der LED-Tischlampe die eingebaute Linsengruppe sichtbar gemacht. Das Objektiv habe ich danach zerlegt. Und nicht vollständig wieder zusammenbekommen. Eine winzige Kugel für den Blendenring habe ich unbedacht vom Tisch gefegt. Wenn ich die wiederfinde, versuche ich nachzrüsten. Wenn …
°navigation zu weiteren inhalten°
… man könnte auch Navigationshilfe drauf sagen. Ab hier geht’s irgendwie weiter …