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°beschreibung °:
Wie die Jungfrau zum Kind
kam ich am 09.05.2020 an die Nikon D60 mit dem Tamron AF 55-200mm 4,5-5,6 Di II LD Macro. Die Kombi ist mittlerweile schon 12 Jahre alt. Die Kamera selbst hat in der Zeit gerade mal 2.532 Auslösungen geleistet, wurde also nur sehr selten mal gebraucht. Durchschnittlich wurden damit etwa 211 Bilder pro Jahr gemacht. Wahrscheinlich die meisten zu Anfang ihrer Ehe mit ihrem Besitzer. Dann lässt das Interesse an solchen Spielzeugen erfahrungsgemäß nach bis es dann endgültig aufgegeben wird und sich der Besitzer dann davon trennen möchte.
Ich kam zum Zeitpunkt der geplanten Trennung auf den Plan. Und nahm die Offerte dankend an, die Kombi für mich zu testen, ob sie denn was für mich sei.
Die Kamera
ist in einem lobenswerten und fast neuwertigen Zustand und bis auf das Display ohne nennenswerte Gebrauchsspuren. Bis auf das Akkuladegerät und dem Zweitakku habe ich sie ohne weiteres Originalzubehör und ohne OVP erhalten. Die Bedienungsanleitung habe ich mir mal eben rasch von Nikon gezogen und erst mal auch nur überflogen, was mich denn so erwarten könnte.
Als Neuware ist das Gerät nicht mehr erhältlich, Der offizielle Marktpreis bei Einführung als Nachfolger für die D40 im Jahr 2008 lag um die 400 Euro. Gehandelt wird das Gerät derzeit bei Amazon ab 65 Euro. Bei eBay-Kleinanzeigen bekommt man es für 50 Euro. Bei eBay.de habe ich eine Auktion entdeckt, die ein neuwertiges Gerät in OVP und dem kompletten Original-Lieferumfang sowie einen Batteriegriff für 12 Euro anbietet.
35 Euro wäre also im Vergleich für die mir vorliegende Kamera ein realistischer Preis.
Das Gerät wurde 2008 von Nikon mit der Aussage eingeführt, dem interessierten Laien den Einstieg in die DSLR-Technik zu ermöglichen. Das ist Nikon mit der Kamera wohl auch weitestgehend gelungen. Ein kurzer redaktioneller Beitrag zum Produkt ist in der Wikipedia unter https://de.wikipedia.org/wiki/Nikon_D60 publiziert worden.
Der Bedienungsanleitung lassen sich die Funktionen und Einstellmöglichkeiten entnehmen, die den Gelegenheitsfotografen nicht überfordern, den interessierten Laien zu kleinen aber nicht wirklich ernsthaften Experimenten anmieren könnten und dem bereits fortgeschrittenen und somit auch anspruchsvolleren Anwender eine relativ hohe Abbildungsqualität bieten kann.
Nur leider ist die Kamera eben für Anfänger gedacht und für jemanden wie mich keine wirkliche Bereicherung. Dazu feheln einfach viel zu viele wichtige Funktionen wie z. B. die Belichtungsreihen für HDR Bilder, der Timer für Bildsequenzen, Fernauslöseranschlußbuchse usw.
Die Kamera ist also als einfaches und unkompliziertes und somit für als „immer-dabei-„Gerät am Mann prädestiniert. Das geringe Gewicht und die kleine Größe sind weitere große Vorteile.. Allerdings wäre mir der Spaß dann doch noch etwas zu teuer, zumal ich so ein Teil eigentllich nicht brauche und aufgrund der Funktionseinschränkungen auch gar nicht wirklich ernsthaft gebrauchen kann. Für sich bietende Gelegenheiten nehm ich mittlerweile dann doch lieber die unauffällige Bimmelknipse. Ausserdem lässt sich die Firmware der D60 nicht aufbohren wie bei Canon. Bei der D60 ist es noch nicht einmal möglich, die Firmware aktualsieren zu können. Sie hat eiinfach zu viele Einschränkungen und nicht die Möglichkeit, sie noch ein bisschen zu frisieren.
Als Knipskiste mit einer insgesamt guten Abbildungsleistung ist die D60 sicher ganz nett und auch brauchbar. Der Erwerb würde mich aber meinem eiigentlich erklärten Ziel – der K-7 einen würdigen Nachfolger in Form einer K-3, K-3 II, K-70 oder einer K-P – wieder nur ein Stück entfernen.
Das Objektiv
ist durch seinen Brennweitenbereich von 18 bis 200 mm sehr flexibel einzusetzen und erspart grundsätzlich den Wechsel im lfd. Betrieb. Was wiederum dadurch entstehende Verschmutzung vermeidet. Die Abbildungsqualität scheint auf den ersten Blick als zufriedenstellend. Bei näherer Betrachtung fallen dann aber doch der Blau-Lila-Farbstich (der aufgrund des „kalten“ Farbraums subjektiv mehr Schärfe erzeugt), tonnenförmige Verzerrung der Bildmitte und das nur bedingt funktionierende Zusammenspiel mit dem Autofokus der D60 auf.
Die Scherbe ist von 2006 und hat bereits einen Nachfolger. Bei Amazon wird sie gebraucht für knapp 100 Euro gehandelt. Bei eBay Kleinanzeigen finden sich Angebote ab 45 Euro. Auktionen bei eBay.de starten ab 65 Euro.
50 Euro wären also im Vergleich für das mir vorliegende Objektiv ein realistischer Preis.
°ort °
Auf dem residenzialischen BallKong, diesmal aber nur zu Testzwecken.
°meinung °
Ich habe nur knapp zwei Stunden gebraucht, um die Kamera mit dem Objektiv unter Bedingungen zu testen, die insgesamt nichts Besonderes sind und eigentlich auch im normalen Gebrauch vorkommen. Die Bedienungsanleitung hatte ich ausführlich studiert, um Sonderfunktionen zu entdecken, die vielleicht der Kamera noch zu einen Mehrwert verhelfen könnten. Bis auf das D-Lightning, dessen Gebrauch den internen Prozessor aber tüchtig zur Beschäftigung zwingt und das nächste Bild dann doch mal ’n Moment warten muss, gibt es eigentlich nichts, was mich an der Kombi reizen würde. Interessant ist die Tatsache, dass das Gespann äusserlich wie innerlich so gut wie ungebraucht und fast neuwertig ist. Das ändert aber nichts an dem, was tatsächlich an Technik geboten wird. Und die ist nun mal deutlich überholt.
Aber keinesfalls wertlos.
Und so würde ich 85 Euro für das Gespann als fairen und akzeptablen Preis betrachten, der es einem interessierten Laien als Anfänger ermöglicht, auch ohne Kleinkredit an eine Technik zu kommen, die dann aber bei fortschreitendem Interesse schnell ihre eingebauten Grenzen erreicht.
Wie Nikon schon damals als verkaufsförderndes Argument betonte, ist die Kamera für diejenige Zielgruppe gedacht, die erst noch beginnen, sich mit der Materie auseinanderzusetzen, um dann vielleicht später mal die Möglichkeiten durch andere Produkte zu erweitern. Oder es ganz bleiben zu lassen.
Ich persönlich bin der Meinung, dass abgespeckte Produktversionen nicht der richtige Weg sind. Meine K-7 ist auch von 2006. Und die kann alles, was auch die Grossen können. Bis auf die mittlerweile im Vergleich zu den neuen Produkten nicht mehr ganz zeitgemäße Sensorleistung und das Rauschverhalten ist das Teil immer noch absulut top und ich sehe keinen Grund, die gegen irgendwas anderes eintauschen zu wollen.
Ich hadere ja sogar schon mit dem Erwerb von den Nachfolgemodellen. Aber die können alle nicht das, was die K-7 kann.
Das ist kein Witz.
Das kann ich beweisen.
Ich muss nur jemanden finden, der mir die Dinger dafür mal überlässt.
°nachtrag °
Kein Nachtrag erforderlich.